Herbstkonzert 2021

„Es gibt kein größeres Geschenk für uns Musiker, als dass wir wieder für euch spielen dürfen“ freuten sich das Vorstandsteam des Schnaitseer Musikvereins mit Anna Wittenzellner, Simone Meisl und Julia Hartmann zu Beginn der beiden Konzertabende in der herbstlich dekorierten TSV-Turnhalle. Dafür galt der Dank auch der Gemeinde und dem Sportverein, die den Umbau der Sporthalle in einen Konzertsaal möglich gemacht hatten. Einziger Wermutstropfen war die gesundheitlich bedingte Abwesenheit des musikalischen Leiters Rupert Schmidhuber. Aber dazu lobte Ehrenvorsitzender Georg Scherer die Nachwuchsarbeit nicht nur bei den Musikern, sondern auch bei den Dirigenten. So sorgten Christoph Müller, Korbinian Kebinger und Irmi Sax am Dirigentenstab, dass beide Abende zu einem Erlebnis für Gäste und Musiker wurden.

Korbinian Kebinger (mit dem Rücken zur Kamera) leitete die vereinigten Ü30-Bläser auch beim Song „Falling in Love with you“

Den Hauptteil an beiden Abenden gestaltete die über 40-köpfige Musikkapelle unter der Leitung von Christoph Müller. Ob nun beim „Halleluja“ von Händel, bei der „Forrest Gump Site“ von Alan Silvestri oder beim Finale mit dem „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber – die Stücke faszinierten und ernteten Beifallsstürme. Als Hommage an Rupert Schmidhuber ließen die Musiker das Stück „Viva la Musica“ durch die Turnhalle erklingen. Dieses Stück hatte Schmidhuber selber zum 30-jährigen Jubiläum des Musikvereins geschrieben. Erst nach der vehement geforderten Zugabe, bei der der „Astronautenmarsch“ durften die Musiker von der Bühne. Christoph Müller konstatierte, dass es ihm eine große Ehre und Freude war, mit der renommierten Schnaitseer Musikkapelle arbeiten zu dürfen.

Die Schnaitseer Musikkapelle mit Christoph Müller sorgte an beiden Konzerttagen für unvergessliche Höhepunkte und Genussmomente

Am Freitag eröffnete das Vororchester unter der Leitung von Irmi Sax die Konzertreihe, die in der Sporthalle völlig unter dem Einfluss des Sports stand. Beim „Avengers Time“, beim Walzer „An der schönen blauen Donau“ zeigten die jungen Musiker sportlich ihr Können an den Instrumenten. Nach diesem flotten „Warm up“ beendete das Orchester mit dem „Lummerlandlied“ ihr Repertoire. Die Jugendkapelle mit Christoph Müller am Taktstock startete passend zu Olympia in London mit dem „Stratford March“ von John Higgins. Ein Höhepunkt war „I have a Dream“ von Abba. So wie die Sportler von Medaillen träumen, so träumen auch die Musiker von höheren Sphären, wie etwa dem Aufstieg in die Haupt-Musikkapelle. „The Loco Motion“ von Kylie Minogue und dem „March to Castle Rock“ von Steve Hodges vervollständigte das Programm den jungen Musiker.

Am Samstagabend starteten die vereinigten Ü30-Bläserklassen unter der Leitung von Korbinian Kebinger das musikalische Programm mit der Hymne „Kleine Festmusik“ und hatten damit schon die Gäste in der sehr gut gefüllten Halle auf ihrer Seite. Und so ging es mit „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ weiter. Beim Blick von der Tribüne konnten mitwippende Gäste in großer Zahl beobachtet werden. Alfons Plank führte durch das Repertoire und zwischendrin lockerte „Sportinstruktorin“ Irmi Sax mit einem beanspruchenden Sportprogramm Zuschauer und Musiker auf. Das war auch nötig, damit beim „Rock my Soul“ alle kräftig mitrocken konnten. Das Tempo ließ nicht nach und nach dem „Little Brown Jug“ und dem „Tiger Rag“ waren alle Konzertteilnehmer mitgerissen und ließen das auch beim Applaus messbar hören.

Elisabeth Herbst spielte ein Solo als Gast im Vororchester. Irmi Sax (mit dem Rücken zur Kamera) hatte hier die musikalische Leitung

So war nach 700 Tagen oder knapp zwei Jahren die konzertmusiklose Zeit in Schnaitsee beeindruckend in der vom Gartenbauverein geschmückten Turnhalle beendet worden. Von den Zuschauern waren nur positive, ja schon fast euphorische Stimmen zu vernehmen und natürlich war auch der Musikverein selber glücklich über diesen Erfolg nach so langer Zeit.